Die Schule der Kinder Gottes

 

 

Vorwort

 

 

Mit der Veröffentlichung der Schule der Kinder Gottes stellen wir einige Vorträge in Buchform zur Verfügung, die auf verschiedenen Konferenzen gehalten wurden und von viel Segen begleitet waren.

Hierin geben wir einen Überblick der hauptsächlichsten Lektionen, die Frau Daniel in ihren ersten Jahren in der Schule Christi lernte. Als sie in diese Schule kam, war sie eine junge Hausfrau und Mutter. Neben dem kleinen Haushalt, den sie versorgte, lehrte sie an einem großen Lehrerinnenseminar. Trotzdem nahm sie sich Zeit, zu den Füßen Jesu zu sitzen und war regelmäßig und pünktlich in der Schule der Kinder Gottes.

Wenn es in einer christlichen Familie wenigstens einen gibt, der ein fleißiger Schüler in dieser Schule ist, besteht Hoffnung für diese Familie. Sind beide Elternteile der Familie bekehrt und gehorsame Schüler in der Schule der Kinder Gottes, dann wird ihr Heim sicher “ein kleiner Himmel” werden.

Die Zeiger der Weltenuhr sind fast an der Mitternachtsstunde. Es ist hohe Zeit für uns “aufzuwachen” und “Christus anzuziehen”. Unsere Hoffnung und unser Gebet ist, daß auch Du ein fleißiger Schüler in der Schule der Kinder Gottes sein mögest.

 

(Die Herausgeber)

 

 

 

Die Schule der Kinder Gottes

 

Wenn jemand wiedergeboren ist, ist er oder sie damit in die Schule der Kinder Gottes aufgenommen. Ob reich oder arm, alt oder jung, dunkelhäutig oder hell, gleich welcher Nationalität, diejenigen, die im Blut des Lammes gewaschen sind, gehören alle zu dieser Schule. Sie sind zunächst in der ersten Klasse. Hier sitzen sie zu den Füßen des Meisters und lernen Jesus Christus. Der Lehrer ist Gott, der Heilige Geist, und er lehrt diese Schüler, wie Christus zu leben. Die Schule ist Tag und Nacht geöffnet. Da gibt es keine Ferien, die Ausbildung ist frei, denn Jesus hat das Schulgeld für alle bezahlt.

Matth. 11, 29 “Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.”

     Nach der Wiedergeburt weiß man nicht wie man in dem neuen Leben, das mit der Bekehrung beginnt, vorwärtsgehen soll. Der Heilige Geist aber lehrt jeden in dieser Schule, das Leben Jesu Christi zu leben. Wir wissen nicht, welch ein kostbares Geschenk Gott uns in Jesus Christus gegeben hat. Der Geist Gottes läßt uns das Leben Jesu in den Evangelien sorgfältig studieren.

     Wir verbringen Zeit im Gebet während unserer Bekehrung, um unserem Retter zu begegnen. Um in Ihm zu wachsen, sollte man sich jeden Tag eine feste Zeit nehmen, um zu beten und das Wort Gottes aufmerksam zu studieren mit dem einen Ziel: es zu leben.

Luk. 10, 42 “Eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt, das soll nicht von ihr genommen werden.”  Dies ist die erste Lektion, die in dieser Schule gelehrt wird, regelmäßig zu Ihm zu gehen, um von Ihm zu lernen.

     Der Lehrer schimpft nicht mit seinen Schülern wegen unregelmäßiger Anwesenheit. Er ist um ihretwillen betrübt, weil sie die Verlierer sind. Ihr Fortschritt in dem neuen Leben wird langsam und unstetig sein.

     Als unsere Herzen noch voller Sünde waren, waren wir unfähig, dem Wort Gottes zu gehorchen. Wir wissen nicht, wie wir alle Gebote Gottes halten können. Deshalb lehrt uns der Heilige Geist das Leben Christi, der alle Gebote Gottes erfüllte.

Hebr. 4, 15 “…der in allem versucht worden ist in gleicher Weise wie wir, doch ohne Sünde.”

 

 

Die Lektionen, die in dieser Schule gelehrt werden

 

Gebetsgewohnheiten und das Gebet

 

Sobald man ein neues Herz von Christus bekommt, wird das Gebet zu einer Notwendigkeit: das Gebet wird eine Freude. Der wiedergeborene Mensch hat das Verlangen, Gottes liebende Stimme zu hören und im Gebet Gemeinschaft mit Ihm

zu haben.

     Der Geist Gottes belehrt ihn und führt ihn Schritt für Schritt durch die Anfangslektionen des Gebets. Je mehr er die ersten Lektionen befolgt, desto schneller wird er in Christus wachsen. Diese grundlegenden Wahrheiten des Gebets, verbunden mit den Gewohnheiten des Gebets, müssen treu gelernt werden, wenn man ein Leben führen will, das für Jesus in der Welt zählt. Ein Christ ist nur so kraftvoll wie sein Gebetsleben und nicht mehr.

 

 

 

Das Morgengebet

 

Die Gewohnheiten Christi werden uns zuerst gelehrt. Mark. 1, 35  Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus und ging hin an einen einsamen Ort und betete daselbst.”  Er lehrt uns, am Morgen früh aufzustehen, in die Stille zu gehen und einige Zeit mit Ihm allein zu verbringen. Es gibt nun Leute, die früh erwachen und den Versuch unternehmen, im Bett zu beten. Satan nimmt dies zum Anlaß, sie wieder in den Schlaf zu lullen. Die Bibel sagt: “…Jesus erwachte früh, ging hinaus und ging hin an einen einsamen Ort…”  Der Geist Gottes richtet unsere Aufmerksamkeit auf alle diese Einzelheiten. Falls wir unsere Gebetszeit verschlafen, ist sie für diesen Tag verloren. Außerdem wacht der Satan früher auf als die Kinder Gottes. Er ist sehr aktiv, ihnen ihre Gebetszeit zu rauben, indem er ihnen zuflüstert:

Es ist doch noch zu früh zum Aufstehen, schlaf ruhig noch ein wenig länger.”

Wenn wir den Satan in diesem Punkt überwinden und doch zum Gebet aufstehen, versucht er es auf eine andere Weise, uns vom Gebet abzuhalten, indem er unsere Gedanken wandern läßt. Er sorgt für einige störende Geräusche, die uns ablenken, während wir auf unseren Knien sind. Wenn wir aber im Gebet beharren, werden wir befähigt, den Satan sogar in diesem Punkt zu überwinden.

     Wenn die Morgenwache richtig gehalten ist, bleibt der Geist des Gebets während des ganzen Tages bei uns. Der Geist des Gebets ist auch der Geist des Sieges und hilft uns, dem Satan zu widerstehen und dem Wort Gottes den ganzen Tag über zu gehorchen. Wenn wir plötzlich einer Versuchung gegenüberstehen, sagt uns der Geist Gottes:

“Paß auf!  Dies ist eine Versuchung!”  Mit der Kraft, die wir im Gebet bekommen haben, sind wir befähigt, der Versuchung zu widerstehen.

Sobald einen in dieser Schule eine Lektion gelehrt wurde, folgt der Test. Wenn man vom Gebet kommt, wartet bereits eine Versuchung. Satan ist nur zu besorgt darum, uns gerade in dem Punkt eine Niederlage beizubringen, den wir soeben gelernt haben, und so diese Lektion unwirksam zu machen. Der Satan gebraucht eine Haushaltshilfe oder einen unbekehrten Ehemann oder Ehefrau oder Kind, es kann sehr wohl die Schwiegermutter oder die Schwiegertochter sein, um uns zu prüfen oder zu versuchen. Dies ist der Test. Wenn man diesen Test nicht besteht, ist die Lektion nicht gelernt, und der Lehrer geht nicht weiter zur nächsten Übung, wenn die vorige nicht gelernt ist.

 

 

 

Das Mittagsgebet

 

Ps. 55, 17 “Abend, morgens und mittags will ich beten…”  Wir werden gelehrt, eine kurze Gebetszeit am Mittag zu haben wie die Kinder Gottes David und Daniel.

Dan. 6, 11 “Er fiel des Tages dreimal auf seine Knie und betete…”

Dieses Mittagsgebet schenkt uns die Gegenwart Gottes für die Arbeit des Nachmittags. Wenn wir diese Lektionen treu lernen, werden wir bald feststellen, daß wir keine bewußten Sünden begehen.

 

 

 

Das Abendgebet

 

Matth. 14, 23 “Er stieg auf einen Berg allein, um zu beten. Als es aber Abend geworden, war er daselbst allein.”  Er lehrt Seine Kinder, am Abend mit Ihm im Gebet allein zu sein. Nachdem unser Tagewerk am Abend getan ist und wir in Seiner Gegenwart knieen, spricht Er zu uns. Er zeigt uns, wo wir im Laufe des Tages gefehlt haben und lehrt uns viele Dinge aus Seinem Wort. Was Er uns sagt, wird für uns und andere zu einer Lehre. Wir bekommen Kraft, diese Fehler nicht zu wiederholen.

Die abendliche Stunde mit dem Herrn ist unbedingt notwendig für ein wirklich geistliches Wachstum.

Man muß darauf achten, daß diejenigen, die ihre Gebetszeit bis zum Schlafengehen verschieben, in der Gefahr stehen, viel von der Lust und der Freude des Gebets zu verlieren. Sie sind einfach zu müde zum Wachen und Beten und ihre Gemeinschaft mit Gott wird durch Schläfrigkeit zerstört.

Aber der Heilige Geist hilft uns zu lernen, was Jesus tat  -  “… als es Abend wurde, war Er dort allein …”

 

 

 

Das Gebet im Heiligen Geist

 

Röm. 8, 26  Desgleichen auch der Geist hilft unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sichs gebührt; sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern.”  Am Anfang lernten wir das Gebet des Sünders. Danach aber werden wir das Gebet des Geistes gelehrt. Eph. 6, 18  Zu aller Zeit betend mit allem Gebet und Flehen in dem Geiste…”  Der Geist lehrt uns, in allen Dingen die Gesinnung Gottes zu beten. Das heißt, im Gebet des Geistes beten wir die Antworten auf unsere Gebete und die Erwiderung Gottes auf unsere Fragen. Wir erfahren Gottes Reden zu uns, während Sein Geist durch uns betet. Gottes Führung zu erkennen wird leicht, wenn wir im Geist beten. Joh. 16, 13  Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten.”  Nun, “alle Wahrheit” bedeutet, daß wir die Führung Gottes in allen Einzelheiten unseres Lebens haben werden. Wir können uns in allem an Ihn wenden.

 

BEISPIEL

Um dies aus meiner bescheidenen Erfahrung zu veranschaulichen, folgendes Beispiel:

Einmal brauchten wir dringend ein Haus, zu einer Zeit, als in Madras akuter Wohnungsmangel war. Der Herr sagte mir im Gebet, daß das Haus, das Er für uns ausersehen hatte, südlich von dem Ort lag, wo wir damals wohnten. Er sagte außerdem, daß es nicht weit von uns entfernt sei. Die Höhe der Miete wurde mir im Gebet ebenfalls offenbart. Auf eine wunderbare Weise gab uns der Herr das Haus, das alle Einzelheiten erfüllte, die Er mir im Gebet gesagt hatte.

 

Judas 20 “…euch selbst erbauend auf euren allerheiligsten Glauben, betend im Heiligen Geiste…”   Wenn wir für einen kranken Menschen im Geist beten, offenbart uns Gott die Ursache der Krankheit und die Hindernisse für die Heilung. Dies erleichtert den Dienst der Krankenheilung und vermehrt unseren Glauben. Wenn wir im Geiste beten, werden alle unsere Gebete beantwortet, und unser geistliches Wachstum wird sehr gefördert.

Joh. 16, 13 “Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit gekommen ist … wird er euch das Kommende verkündigen.”  Des Geistes Gebet ist ein prophetisches Gebet. Er führt uns dazu, für die kommende Versuchung oder Gefahr zu beten, so daß wir gestärkt werden, ihr zu widerstehen.

 

BEISPIEL

Eine Frau kam in ihrer Not zu mir. Ihr Mann war ernsthaft krank und lag im Krankenhaus. Sie bat um Fürbitte. Als ich betete, sagte mir der Geist Gottes, daß dieser Mann “gewogen und zu leicht erfunden” war. Es wurde mir weiter gesagt, daß sein Leben nicht mehr verlängert würde.

     Diese Frau war bekehrt und wußte, daß ihr Mann wohl kaum bereit wäre, dem Herrn zu begegnen. Ich sagte ihr ruhig, was mir der Geist als als Gottes Absicht in dieser Sache offenbart hatte. Ich sagte ihr, daß sie schnell zum Krankenhaus eilen solle, um ihrem Mann zu sagen, daß er seine Sünden bereuen und bekennen solle. Er mußte sich darauf vorbereiten, seinem Gott zu begegnen. Nach zwei Tagen starb der Mann. Bevor er seine Augen auf dieser Erde schloß, bereute und bekannte er seine Sünden und erlangte Vergebung von Gott.

 

Joh. 14, 26 “Der Heilige Geist, … jener wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.”  Der Geist erinnert uns an die Lehren, die wir von Jesus bekommen haben. Er ist ein mahnender Geist. Er erinnert uns an all die notwendigen Dinge, die wir vergessen haben. Dieser Geist will immer bei uns bleiben und uns führen.

 

BEISPIEL

Wir waren von Gott gerufen, Ihm in Madras zu dienen und mit unseren vier Kindern ein Leben des Glaubens zu führen. Wir waren für alle täglichen Bedürfnisse allein von Gott abhängig. Eines Tages hatten wir kein Geld, und als ich es zu schwierig fand, den Haushalt zu führen, ging ich im Gebet zu Gott: “Haben wir in Deinen Augen gesündigt oder prüfst Du uneren Glauben?”, fragte ich. Der Herr antwortete: “Ihr habt weder gesündigt, noch ist es eine Prüfung eures Glaubens; das erforderliche Geld hast du, du hast nur vergessen, daß du es hast und wo es liegt.”  Mein Mann hatte Geld in seinem Schrank und hatte es vollkommen vergessen. Durch den Heiligen Geist geführt, ging ich hin und öffnete den Schrank. Ja, das Geld war da und unser Bedarf war gedeckt.

 

Phil. 4, 6  In allen Dingen lasset eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden.”  Der Geist Gottes nimmt uns als nächstes in die Gegenwart Gottes, wo die Engel Ihn preisen. Wir wissen nicht, wie wir Gott für alle Seine Güte danken sollen. Dies muß uns auch der Heilige Geist lehren. Im Gebet führt Er unsere Gedanken an verschiedene Orte, wo Leute Krankheiten zu ertragen haben, an Armut oder Einsamkeit oder Lieblosigkeit leiden oder unter dem Mangel an Wissen um Jesus Christus. So werden unsere Augen geöffnet, daß wir sehen wie viele Menschen die Segnungen entbehren, die wir haben. Nur dann erkennen wir, wie sehr wir in Ihm gesegnet sind, und unsere Herzen werden voller Dank für all das, was Christus uns geworden ist und für all die Güte Gottes. Dann beginnen wir, Ihn mit einem neuen Bewußtsein  zu loben  -  mit dem Bewußtsein der Liebe, die Gott zu uns hat. Wir werden nicht gelehrt, laufend “Halleluja, Halleluja, Halleluja” zu sagen, ohne Seine Segnungen zu verstehen. Wenn wir Gott und Seine Liebe erkennen, fangen wir an, Ihn mit des Geistes Hilfe für Seine Barmherzigkeit zu preisen.

     Selbst wenn wir unser Gebet mit unseren Gedanken beginnen, führt uns der Geist in Sein Gebet.  1. Kor. 14, 15 “… Ich will mit dem Geist beten, und ich will auch mit dem Verstand beten.”  Dieses war auch die Erfahrung des Paulus.

     Das alles ist aber nur denen möglich, die ein gereinigtes Gewissen und ein reines Herz haben. Wenn Sünde hineinkommt, kann uns der Geist nicht im Gebet führen. In dieser Schule werden wir gelehrt, immer ein reines Herz und ein unbeflecktes Gewissen zu bewahren. Apg. 24, 16 “Darum übe ich mich auch, vor Gott und den Menschen allezeit ein unbeflecktes Gewissen zu haben.”  Wenn unser Herz mit Sünde befleckt ist, wird unser Gebet nicht erhört. Ps. 66, 18 “Wo ich Unrechtes vorhätte in meinem Herzen, so würde der Herr nicht hören.”

 

 

 

 

Lernen, wie Jesus zu sein

 

EIGENSCHAFTEN JESU:

 

ERSTENS:  -  Matth. 11, 29 ‘Jesus ist sanftmütig und von Herzen demütig.’

Phil. 2, 8 “Er erniedrigte sich selbst…”  Er lehrt alle Seine Kinder Sanftmütigkeit und Demut. Unser Jesus ist das Lamm Gottes. Alle Seine Kinder werden in dieser Schule ausgebildet, wie ein Lamm zu sein.

     Matth. 12, 19 “Er wird nicht zanken noch schreien, noch wird jemand seine Stimme auf den Straßen hören.”  Die Schüler Seiner Schule werden unterrichtet, mit niemandem zu streiten. Er wünscht es nicht, daß Seine Kinder schreien und lärmen. Wer das gelernt hat, sollte mit Gebet auf die Prüfung achten. Es werden Ereignisse auf uns zukommen, in denen wir zu Ärger, Zank und Geschrei gereizt werden. Ohne diese Prüfungen zu bestehen, können wir nicht zur nächsten Lektion fortschreiten. Aber wenn wir jede Prüfung bestehen, werden wir unserem Heiland ähnlicher.

MEINE PRÜFUNG

     Ich fand einen leeren Klassenraum nahe dem Lehrerzimmer. Dort führte ich eine Kollegin zu Jesus. Die Direktorin mochte dies nicht. Sie sandte durch eine andere Lehrerin die Aufforderung an uns, sofort ins Lehrerzimmer zu kommen. Ich war traurig, daß die Arbeit, die ich für Gott tat, unterbrochen wurde und sagte meiner Freundin, daß dies das Werk des Satans sei. Die Lehrerin, die uns hinüberholte, hörte die Bemerkung und überbrachte sie der Direktorin. Diese war sehr ärgerlich, rief mich zu sich und begann, mit mir zu schimpfen. Der Herr sagte mir: “Es ist eine Prüfung, du mußt dich nicht ärgern und nicht zanken”. Ich gehorchte und bestand die Prüfung. Meine Bemerkung war nicht für die Direktorin bestimmt gewesen. Später als ich betete, sagte mir der Herr, daß ich sie um Verzeihung bitten solle, obwohl ich sie ohne meinen Willen verletzt hatte. Als ich hinging und sie um Entschuldigung bat, sagte sie, daß ich nicht um Verzeihung zu bitten hätte, sondern sie.

 

ZWEITENS  -  Luk. 4, 22 “… Worte der Gnade, die aus seinem Munde hervorgingen…”

Wir betrüben unseren Heiland durch unsere Worte. Deswegen werden allen Schülern dieser Schule Maulkörbe gegeben. Sie sollen unter allen Umständen freundliche Worte gebrauchen. Spr. 15, 1 “Eine linde Antwort stillt den Zorn”.  Obwohl wir wiedergeboren sind, können wir nicht aus uns selbst sanftmütige Worte reden, sondern müssen zu Gott aufsehen für diese Gnade. Der Geist lehrt uns, in allen Situationen ein kurzes Gebet zu beten. “Herr, was soll ich sagen? Herr, was soll ich tun?”  Spr. 16, 1 “… Die Antwort der Zunge kommt von dem Herrn.”  Sind wir gereizt, ärgerliche Worte zu sagen, dann legt Er uns freundliche Worte in den Mund, wenn wir so beten.

 

 

MEINE PRÜFUNG

     Als ich diese Lektionen der Sanftmütigkeit, Freundlichkeit und der gütigen Worte lernte, zog meine Köchin aus dieser Situation ihren Nutzen und blieb ohne Grund der Arbeit fern. Für mich ergab sich daraus eine große Mehrbelastung, da ich nun beides, die Schularbeit und die Hausarbeit zu erledigen hatte. Ich schickte jemanden zu ihr, sie versprach auch zu kommen, aber erschien einfach nicht. Nach etlichen Tagen kam sie aber wieder und um einen kranken Eindruck zu machen, klagte sie über Rückenschmerzen. Normalerweise würde ich darüber ärgerlich geworden sein und mit ihr geschimpft haben, wie die es verdient hatte. Aber jetzt wurde ich in Gottes Schule erzogen und erkannte die Prüfung. Ich hatte gerade gelernt, daß aus Seinem Mund nur freundliche Worte gekommen waren. Ich bot ihr einen Hocker an, damit sie sich ausruhe, während ich selbst die Arbeit tat. Die Frau war erstaunt, sprang sofort auf und fing mit der Arbeit an.

 

DRITTENS  -  Mark. 15, 3.5 “Und die Hohenpriester klagten ihn vieler Dinge anJesus aber antwortete gar nichts mehr”.  Werden wir fälschlich angeklagt, so lehrt uns Jesus zu schweigen. Von Natur aus neigen wir dazu, uns zu rechtfertigen, aber Jesus tat das nie.

MEINE PRÜFUNG

     Eine Lehrerin an unserer Schule wurde durch einen anonymen Brief beleidigt. Sie kam zu uns und bat uns, zu beten, um den Namen des Täters vom Herrn zu erfahren.

Ich sagte ihr, daß wir das nicht sofort tun könnten, sondern daß wir einige Zeit brauchten, um zu beten und die Antwort zu bekommen. Sie wurde wütend und begann, mich zu beschimpfen. Sie sagte, daß ich mit dieser Person unter einer Decke stecken würde. Der Herr erinnerte mich, daß es eine Prüfung für mich sei. Er sagte auch: “Antworte nicht!”  Ich gehorchte dem Herrn und bestand die Prüfung. Der Herr sagte mir dann den Namen des Beleidigers und half mir, ihn dazu zu bringen, daß er sich bei ihr entschuldigte. Dann legte es Jesus mir auf, für ihre Rettung zu beten. Nach einigen Jahren ermöglichte Er es, daß sie durch meinen Dienst zu Gott fand.

 

VIERTENS  -  Das Gebet für unsere Feinde.

Luk. 23, 34 “Vater, vergib ihnen, denn die wissen nicht, was sie tun.”  Jesus betete dies Gebet für all diejenigen, die Ihn kreuzigten. Er predigte: “Liebet eure Feinde und betet für sie”, und Er lebte dieses Gebet. Das ist eine der wichtigsten Lektionen, die in dieser Schule gelehrt werden.

MEINE PRÜFUNG

     In der Freude des neuen Lebens in Christus war ich begierig, meine Studentinnen zu Gott zu führen. Die Schule begann morgens um 7.30 Uhr. Ich erledigte meine Hausarbeit mit Gottes Hilfe sehr schnell und war jeden Tag um 7 Uhr in der Schule. In dieser halben Stunde wollte ich den Mädchen den ‘Weg des Lebens’ zeigen. Die Direktorin sah meinen Dienst an den Studentinnen nicht gern, obwohl ich meine Schularbeit treu tat als für den Herrn. Sie berichtete der Inspektorin, daß ich meine Arbeit nicht sorgfälltig erledigte. Aber der Herr segnete die Ergebnisse der Prüfungen jenes Jahres, so daß sie wesentlich besser ausfielen als in den vorangegangenen Jahren. Daraufhin gab die Inspektorin nichts mehr auf die Beschwerde. Die Direktorin ordnete dann an, daß die Studentinnen morgens zwischen 7 Uhr und 7. 30 Uhr Mathematikaufgaben machen sollten. Ich war der Freude beraubt, ihnen in dieser Zeit Gottes Dinge zu lehren. Wenn ich in einer Unterrichtsstunde meine Lektion beendet und fünf Minuten übrig hatte, erzählte ich den Mädchen von Gott. Die Direktorin beschwerte sich darauf bei der Missionarin, der sie verantwortlich war, in einer Konferenz. Sie sagte, daß ich während der Unterrichtsstunden Dinge lehre, die nichts mit der Schularbeit zu tun hätten. Jetzt hatte ich mich zu verantworten. Ich betete still zu Gott, und Er gab mir die Antwort. Ich sagte: “Es wird von uns Lehrkräften erwartet, daß wir die Studentinnen körperlich, geistig und moralisch bilden. Ich bilde sie moralisch.”  Die Missionarin war überzeugt, daß das, was ich tat, nicht falsch war.

     Während dieser ganzen Zeit sagte mir der Geist Gottes, daß ich der Direktorin vergeben und für sie mit Liebe beten solle. Als ich dies tat, war sie eines Tages mit der Missionarin in einer wichtigen Angelegenheit uneins und war gezwungen, ihr Amt sofort niederzulegen. Am nächsten Tag erfuhr ich in der Schule von ihrer Entlassung. Wenn mein Herz nicht verändert gewesen wäre und ich nicht von Christus gelernt hätte, würde ich mich sehr über ihren Fall gefreut haben. Aber jetzt war ich von Mitgefühl für die Direktorin erfüllt, ging zur leitenden Missionarin unseres Kollegiums und setzte mich dort eine Stunde lang für sie ein. Die Direktorin erfuhr, was ich getan hatte und suchte mich auf. Meine Vergeltung des Bösen mit Gutem brach ihr das Herz. Unter Tränen bat sie mich um Verzeihung.

 

 

Die Hauptlektion in dieser Schule ist der Gehorsam. Alle ihre Schüler werden gelehrt, nach Gottes Willen zu fragen. Wenn sie den Willen Gottes kennen, wird es in ihrem Leben keine Zeitverschwendung geben. Es wird auch keine vergebliche Arbeit geben. Alles, was sie in Seinem Willen unternehmen, wird sicher gelingen. Sie werden sofort die richtige Lösung aller Probleme finden, mit denen sie konfrontiert werden. Wir werden dazu geführt, neben dem Neuen Testament das Alte Testament zu studieren, um zu sehen, wie die Kinder Gottes ihre Lektionen des Glaubens, der Liebe, der Sanftmütigkeit, der Heiligkeit lernten und wie sie mit Gott sprachen und wandelten. Wenn wir diesen Unterweisungen gehorchen, gelangen wir zu solch geistlicher Reife, daß Gottes Wille und Plan für unser Leben offenbart wird. Jesus sagt:  “Ich tue nicht meinen eigenen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gsandt hat”.  “Ich rede nicht meine eigenen Worte, sondern was ich höre, das rede ich”.  “Ich tue allezeit das, was meinem Vater wohlgefällt”.  “Ich bin nicht allein, sondern der Vater ist mit mir”.

“Ich tue die Werke dessen, der mich gesandt hat”.  In dieser Schule ist Vorsorge getroffen, diese höheren Ebenen des geistlichen Lebens zu erreichen. Je nach unserem Gehorsam werden wir in höhere Klassen versetzt. Die Schüler, die in allen Dingen gehorsam sind, wachsen in die Ähnlichkeit Jesu und heilen Kranke, reinigen Aussätzige, wecken Tote auf und bekehren Sünder zu Gerechten, wie Jesus es auf der Erde tat. Einige möchten versuchen, diese Dinge nachzuahmen, ohne das ‘Neue Leben’

in sich zu haben; aber diese Nachahmer werden bald abfallen.

Wir haben nur ein einziges, kurzes Leben zu leben. Geben wir es ganz dem Herrn und sagen:    “Hier, Herr, ist mein ganzes Leben, laß es ein heiliges Opfer sein, immer, nur, alles für Dich!”

                                                                                                             (N. D. Daniel)