Dr. Rajendran

Vor Selbsmord bewahrt

 

 

 

Ohne Gottes Gnade und Liebe wäre ich nicht mehr am Leben. Nur er hat mich davor bewahrt, meinem eigenen Leben und dem meiner Familie ein Ende zu setzen.

 

Ich studierte Zahnmedizin in Virudhunagar (Indien). Im Anschluß an die Zwischenprüfung wechselte ich den Studienort und zog nach Madras. Bald danach stellte der Arzt eine schwere Lungenerkrankung fest, für deren Behandlung ich über ein Jahr im Krankenhaus verbrachte, ohne daß eine Besserung eintrat. In ihrer Ratlosigkeit schlugen die Ärzte schließlich einen chirurgischen Eingriff vor, der für mich die Tortur einer siebenstündigen Operation mit ungewissem Ausgang bedeutet hätte. In dieser schwierigen Lage lernte ich Christen kennen, die mir von Jesus Christus erzählten und mich zu ihren Gottesdiensten mitnahmen. Ich sprach mit dem Leiter der Gemeinde und schilderte ihm meine verzweifelte Lage. Daraufhin betete er mit mir und vertraute alle meine Not dem Herrn an.

Mittlerweile stand der Termin für meine Operation fest, und die letzten Vorbereitungen waren dafür getroffen. Früh am Morgen kam der Arzt zu einer letzten Unterredung, um mir den genauen Zeitablauf mitzuteilen.

Meine christlichen Freunde beteten gemeinsam mit ihrer Gemeinde für mich und gewannen die Überzeugung, daß Gott an mir ein Wunder tun und eine Operation überflüssig würde. Ich selbst konnte solch einer starken Aussage keinen Glauben schenken und erschien zum festgesetzten Operationstermin. Doch das Unglaubliche geschah – die Ärzte entließen mich als geheilt, ein Eingriff war nicht mehr notwendig.

Von diesem Tag an glaubte ich an den Herrn Jesus Christus. Ich besuchte die Gottesdienste in einer Gemeinde am Ort, las in der Bibel und betete täglich. Jedoch hatte ich noch keinerlei Erkenntnis darüber, wer ich in den Augen Gottes eigentlich war. Da ich die Schuld und Sünde in meiner Vergangenheit nicht erkannte, sah ich auch keine Notwendigkeit, mein bisheriges Leben zu bereinigen. Ich gab zwar den Glauben an Götzen und Hindugottheiten auf, die wir in unserer Familie glühend verehrt hatten, aber letztlich blieb mein Wesen unverändert. Nächtelang las ich schmutzige Bücher, füllte meine Gedanken- und Phantasiewelt mit ausschweifenden und unreinen Vorstellungen, gab mich der Selbstbefriedigung hin und betrog meine Eltern, um mir das Rauchen und die Kinobesuche finanzieren zu können.

Nach dem Studium heiratete ich und eröffnete eine Praxis in Tambaram. Von nun an stand das Geldverdienen im Vordergrund. Oftmals zählte ich beim Betreten des Wartezimmers die Patienten, um den Gewinn des Tages abzuschätzen. Kaltblütig behandelte ich nur jene Kranken, die ihre Zahlungsfähigkeit nachweisen konnten, nicht aber die anderen, selbst wenn deren gesundheitlicher Zustand bedenklich erschien.

In meiner Stellung als Dozent und praktizierender Arzt verdiente ich gemeinsam mit meiner Frau – sie war als Lehrerin tätig – weit mehr als wir zum Leben benötigten. Doch in allem materiellen Überfluß waren wir zutiefst unglücklich und konnten unseren Reichtum nicht unbeschwert genießen. Viele Nächte verbrachte ich ohne Schlaf und befand mich in einem innerlich elenden Zustand. Äußerlich schien alles bestens, innerlich wurde die Not immer unerträglicher. Ich stand wie unter einem Fluch und erkannte nicht, daß die Sünde die eigentliche Ursache dafür war.

Wir nahmen nun wieder Kontakt zu jenen Christen auf, die ich während meiner Krankheit kennengelernt hatte, und gelegentlich besuchten wir ihre Gottesdienste.

Doch unser Elend war so groß, unser innerer Zustand so verzweifelt, daß wir an einem Sonntagabend – es war der 15. März 1970 -  gemeinsam beschlossen, unserem Leben selbst ein Ende zu setzen. Auch unsere kleine Tochter begriff unsere Verfassung und begann zu weinen. Daraufhin entschloß ich mich endgültig, Gift zu besorgen. Nicht einmal die Vorstellung, dabei meine eigene Tochter umbringen zu müssen, brachte mich von diesem Vorhaben ab. Wir sahen keinen Ausweg mehr.

Bis heute ist es uns ein Rätsel, wie wir an jenem dunklen Tag nicht das Gift genommen haben, sondern in den Gottesdienst unserer christlichen Freunde gelangten. Für mich gibt es nur eine Erklärung: Umgeben von den Gebeten unserer Freunde waren wir unter dem Schutz von Gottes gnädiger Hand.

Wir lernten dort eine Familie kennen, die sich nun um uns kümmerte und die uns seelsorgerlich betreute. Mit ihrem Rat und viel Gebet standen sie hinter uns.

Gott schenkte mir eine tiefe Erkenntnis meiner eigenen sündhaften Natur, und ich hatte keine Ruhe bis meine Vergangenheit in Ordnung gebracht war:

Meinen Eltern bekannte ich meine Unmoral und meine Betrügereien. Der Eisenbahngesellschaft ersetzte ich nicht oder zuwenig bezahltes Fahrgeld, der Krankenhausleitung gestand ich so manchen Diebstahl von Medikamenten für private Zwecke.

Unmißverständlich wies mich Gott in seinem Wort auf eine weitere Sache hin: “Deshalb zahlt ihr ja auch Steuer; denn sie sind Gottes Diener, auf diesen Dienst

ständig bedacht. So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die

Steuer gebührt; Zoll, dem Zoll gebührt; Furcht, dem Furcht gebührt; Ehre,

dem Ehre gebührt.” (Röm.13, 6+7)

Sechs Jahre lang hatte ich keine Einkommenssteuer gezahlt, nun entrichtete ich sie nachträglich.

Lange Zeit hinderte mich mein Stolz daran, meiner Frau zu bekennen, daß ich sie mit einer meiner Studentinnen hintergangen hatte. Meine Frau war völlig ahnungslos, doch Gott ließ mir keine Ruhe. An einem Sonntag traf mich der folgende Satz in einer Predigt besonders: “Das Fundament deiner Familie wird zerstört, wenn in deiner Familie Sünde verheimlicht wird.”  Die Nacht verbrachte ich schlaflos und erst früh am anderen Morgen machte ich meiner Frau unter Tränen ein Geständnis. Zu guter Letzt sprach Gott zu mir durch ein Wort der Bibel in Matthäus 9, 2: “ Und siehe, da brachten sie zu ihm einen Gelähmten, der lag auf einem Bett. Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei getrost mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.”

Jesus hat mich durch sein Blut zu einem neuen Menschen gemacht.

Wenige Monate nach meiner Bekehrung rief mich Gott in seine Arbeit. Eine berufliche Versetzung nach Madurai stand bevor und in solchen Situationen hatte ich früher durch Bestechung die Dinge in meinem Sinne geregelt. Doch nun fragte ich Gott nach seinem Willen. Er zeigte mir, daß ich meine Stelle als Dozent an der Universitätsklinik aufgeben und nur noch für meine Patienten dasein sollte. Auch die Gemeinde unterstützte mich in dieser Frage mit ihrem Gebet und bestärkte mich in meiner Entscheidung.

Ich eröffnete eine zahnärztliche Praxis in Madras, in der neben der Behandlung auch das Evangelium von Jesus Christus an die Patienten weitergegeben wird und wo ich seitdem immer wieder Gottes Wirken erleben darf. Wie ich selbst von schwerer Krankheit geheilt worden war, so werden hin und wieder auch manche meiner Patienten durch Gottes Wort geheilt, und wie ich als Hindu zu Gott bekehrt wurde, so kommen auch hier Hindus zum Glauben an Jesus Christus.

Früher stellte ich Patienten auf deren Wunsch falsche Bescheinigungen und Rechnungen aus. Heute nutze ich solche Gelegenheiten, vom Evangelium und von meiner Bekehrung zu berichten.

Gott hat mir eine kleine Aufgabe anvertraut, die ich treu ausführen möchte. Ich habe Gottes Liebe an mir selbst erfahren. Sein Wort und die Gemeinschaft mit gläubigen Menschen geben mir Kraft. Wenn Satan versucht, Unordnung und Schwierigkeiten in mein Leben zu bringen, werde ich von Gott bewahrt und durch das Gebet und Vorbild anderer Christen um mich herum gestärkt.

                                                                                                            (Dr. Rajendran)

 

 

Jesus Christus, der Dr. Rajendran auf wunderbare Weise geheilt hatte, als er über ein Jahr krank lag, ihn dann vor dem Selbstmord bewahrte und aus den Sünden errettete, will auch Ihnen begegnen.

Jesus sagt: “Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig: so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.” (Matthäus 11, 28 – 30)