Eine kluge Frau baut ihr Haus

 

 

 

VORWORT

 

In den letzten dreißig Jahren habe ich mich mit Furcht und Zittern bemüht, nahe beim Herrn zu wandeln, sowohl in meinem persönlichen Leben, als auch in der Erziehung meiner Kinder, und so wage ich es unter Gebet, dieses Buch zu schreiben.

Seitdem mein Mann und ich den Herrn kennen, wurde unser einziges Ziel im persönlichen Leben und im Familienleben, Ihm zu gehorchen nach Seinem ganzen Wort und in allem so zu wandeln, wie es Ihm gefällt.

Vor ungefähr siebzehn Jahren kamen in unseren Versammlungen in Südindien erstmalig mächtige Ausgießungen des Geistes Gottes vor. Nach diesen frühen Erweckungen wurden wir zum Evangelisationsdienst in verschiedene Kirchen und Gemeinschaften gerufen. Als sich dann die Erweckung von einer Missionsstation zur andern ausbreitete, begegnete Gott Familien in einer besonderen Weise. Ganze Familien wurden bekehrt.

Dieses gewaltige Arbeitsfeld brachte weitere Erfahrungen durch die Begegnung mit den Problemen vieler Familien.

Die Welt wird immer stärker darin, Familien zu zerstören, und einige sind bereits so weit gegangen, den Staat an Gottes Statt als die alleinige Autorität über ihre Kinder anzuerkennen. Schulen mit gutem Bibelunterricht und christlicher Erziehung verschwinden fast ganz. In einer solchen Zeit wie dieser haben wir eine gewaltige Verantwortung für unsere Familien, wo engelsgleiche Kinder in unsere Hände gegeben sind. Jeder Vater und jede Mutter liebt seine, bzw. ihre Kinder mit natürlicher Liebe, aber wir sollen sie mit göttlicher Liebe lieben.

In diesem Buch betrachten wir einige Familien, die versagt haben und andere Familien, die siegreich bestanden haben. Wenn wir die Gründe des Versagens oder des Erfolges dieser Familien untersuchen, finden wir sie entweder im Ungehorsam oder im Gehorsam gegenüber den ewigen Wahrheiten Gottes. Die grundlegenden Gesetze des Reiches Gottes beherrschen alle physikalischen und natürlichen Gesetze der Welt.

“Sein Reich herrscht über alles.” Ps 103, 19.  Die Begierden und die niedere Natur des Menschen streben danach, die Gewalt über die menschliche Persönlichkeit zu ergreifen und festzuhalten. Das Herz und die höhere Natur sind nicht in der Lage, ihre höheren Rechte durchzusetzen, weil das Herz durch die Sünde ruiniert und der Geist des Menschen tot ist. Bei der ‘Wiedergeburt’ wird das Herz gereinigt, und der Geist des Menschen wird zum Leben erweckt und übernimmt die Herrschaft. Die Leidenschaften unserer niederen Natur geben dann den Weg frei zu dem neuen Verlangen des ‘Auferstehungslebens’ in Christus. Auf diese Weise werden wir unserer höheren Pflicht gegenüber unseren Kindern bewußt. Alles Leid und Elend unserer Kinder, nachdem sie uns verlassen haben, sind im wesentlichen die Frucht des Mangels an Glauben an den Erlöser, der Sein Leben für sie gab.

Dieses Buch ist das Ergebnis von dreißig Jahren Übung in den Geboten Gottes innerhalb eines Familienkreises. Eine christliche Familie kann ein Licht für die Welt sein, wenn sie auf dem Felsen der Ewigkeit gegründet ist. Die Fluten mögen gegen ein solches Heim heranstürmen und die Wogen dagegen schlagen, doch es bleibt stehen, weil es auf den Felsen gebaut ist. Der Fels ist Christus, und die Mauern sind aus Gottes Wort erbaut.

Mein Gebet ist, daß Gott in Seiner großen Barmherzigkeit dieses Buch zu Seinem alleinigen Ruhm gebrauchen möge.

 

                                                                                                      N. D. Daniel

 

 

 

Eine kluge Frau baut ihr Haus

 

 

“Eine weise Frau baut ihr Haus, aber eine törichte Frau reißt es mit ihren eigenen Händen nieder.” Spr. 14, 1.

“Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang.” Spr. 9, 10.

“Christus ist Gottes Weisheit.” 1. Kor. 1, 24.

Es ist Gott ein Anliegen, die Häuser derer zu bauen, die Christus angehören.

“Wenn der Herr das Haus nicht baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen.” Ps. 127, 1.

“Die reinen Herzens sind, werden Gott schauen.” Matth. 5, 8.

Eine Frau, die Christus den ersten Platz in ihrem Herzen gegeben hat, baut ihr Heim durch Gebet, in ständigem Aufblick zu Ihm. Zuerst muß sie sich selbst zu einem heiligen Tempel für Gott bauen, wo Er wohnen kann. “Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?”  1.Kor. 3, 16. 

Ein Gott wohlgefälliges Heim zu bauen, in welchem Christus wohnen kann, ist das Schwierigste und Wertvollste von allem, was wir vollbringen können. Man soll auch das Reich Gottes bauen in seinem Leben. Wir müssen diese drei Dinge bauen: unser Leben in Christus, ein heiliges Heim für den Herrn und das Reich Gottes.

 

 

 

Das Heim von Adam und Eva

 

Gott bereitete Adam und Eva vor, Seinen hohen Plan zu erfüllen. Zuerst mußte Er ihr Leben in Ihm bauen. Deshalb besuchte Gott sie ständig und gab ihnen Anweisungen, was sie essen und wie sie leben sollten. Er teilte ihnen Seinen Wunsch mit, daß sie die Herrschaft über alle Werke Seiner Hände haben sollten. Aber bevor sie die ganze Kenntnis von Gottes großem Plan hatten und Seine Erziehung empfingen, um ihn auch zu erfüllen, horchte Eva auf die Stimme Satans. Sie wurde durch die Worte der Schlange betrogen. Sie teilte Adam den Rat Satans mit. Sie, die dazu erschaffen war, eine für Adam passende Gehilfin zu sein und die ihm Gottes Wort hätte sagen sollen, überbrachte ihm den Rat Satans. Als Gott sie nach ihrer Sünde fragte, hätten sie ihre Übertretung eingestehen und demütig um Vergebung bitten sollen. Aber statt dessen gab Adam Eva die Schuld, und Eva beschuldigte die Schlange. Dies war das erste Versagen in ihrem Leben.

Nach diesem Ungehorsam gegen Gott bauten Adam und Eva ihr Heim. Im Verlauf der Zeit bekamen sie zwei Söhne, die in ihrem Heim aufwuchsen, Kain und Abel. Kain war ein Ackerbauer und Abel ein Schafhirte. Dieses Heim schien glücklich zu sein, konnte aber nicht bis zum Ende bestehen. Durch Neid aufgebracht, erhob sich Kain gegen seinen Bruder und erschlug ihn, weil Gott Abels Opfer angenommen, aber sein eigenes verworfen hatte. Zorn, Neid und Mord verwüsteten die erste Familie. Der Erstgeborene, der der Empfänger von Gottes Segen hätte sein sollen, zog sich im Gegenteil den Fluch Gottes zu. Als Erstgeborener gehörte er Gott und hätte das Reich Gottes bauen und ein Segen für sein Heim sein sollen, aber er wurde ein Landstreicher. Die Eltern verloren beide Söhne zu gleicher Zeit. Tod und Sorge traten in dieses Haus, und so wurde das Heim, das Eva baute, zerstört. Das war das zweite Versagen in ihrem Leben. Weder die Eltern noch die Kinder bauten das Reich Gottes. Anstatt ein Segen zu sein, wurde dieses Heim ein Beispiel des Ungehorsams. Dies war das dritte Versagen in ihrem Leben.

 

 

 

“Gedenket an Lots Weib!”  Luk. 17, 3

 

Lots Frau hatte in ihrem Haus nur zwei Töchter aufzuziehen. In Sodom schien diese Familie recht gut zu gedeihen. Anscheinend hatten sie alles, was sie wünschten. Anstatt Gott mit ihrem ganzen Herzen zu lieben, liebte Lots Frau die Dinge dieser Welt. Sie lernte nicht, den Geboten Gottes zu gehorchen, auch lehrte sie ihre Kinder keine Furcht Gottes.  “… Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.” 5. Mose 6, 7.  Aber sie suchten sich Schwiegersöhne aus den jungen Männern Sodoms, die keine Gottesfurcht kannten. Als die Zeit des Besuchs durch die Engel kam, war dieses Haus unvorbereitet, ihrem Wort zu gehorchen, ebenso wie die Stadt Sodom. Lot und seine Familie hatten ihren Schwiegersöhnen nichts von Gott gesagt. Jetzt, als Lot ihnen die Warnung Gottes überbrachte, schien er wie einer zu sein, “der Scherz trieb” 1. Mose 19, 14.  Das Herz und das Leben der Mutter war an den Besitz und die Güter ihres Hauses in Sodom gebunden. Sogar die Engel vom Himmel konnten sie nicht vor der Zerstörung Sodoms bewahren. Sie nahmen sie bei der Hand und zogen sie aus der Stadt, aber sie konnten ihr Herz nicht von der Liebe zur Welt lösen. “Wer die Welt lieb hat, in dem wohnt nicht die Liebe zum Vater.” 1. Joh. 2, 15.

Sie verboten ihr ernst, sich umzudrehen, aber sie war absichtlich ungehorsam. Sie war Lot keine geistliche Gefährtin. Sie wurde zur Salzsäule, und ihre Töchter waren ohne Mutter. Ihr Heim war hoffnungslos zerstört. Lot war geistlich nicht stark genug, seiner Frau aufzuhelfen. Er hatte sich selbst nicht darin geübt, den vollkommenen Willen Gottes zu tun. Er suchte nur so zu leben, daß er die Grenze dessen, was Gott eben noch zuließ, nicht überschritt. 1.Mose 19, 19-21.  Seinen eigenen Töchtern konnte er geistlich nicht helfen. Sie wurden blutschänderische Mädchen. Lot hatte nicht die Freude eines glücklichen Heimes mit seinen Töchtern. Weder die Eltern noch die Kinder bauten das Reich Gottes. Lots Familie baute ihr Leben nicht in Gott und ihr Heim nicht in Gott, und dadurch versagten sie im Bauen des Reiches Gottes.

 

 

 

 

 

Das Heim von Rebekka

 

Dieses Haus wurde nach dem Willen Gottes durch die Gebete von Abraham und Sara gebaut. Für einige Zeit war es ein glückliches Heim. Als Rebekka keine Kinder bekam, betete Isaak für sie, und sie wurde mit zwei Söhnen gesegnet. In der Zwischenzeit lernte Rebekka von Isaak, zu Gott zu beten. Bevor ihre Söhne geboren wurden, befragte sie den Herrn, und der Herr sagte ihr: “Zwei Völker sind in deinem Leibe. Ein Volk wird stärker sein als das andere, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.”

Die Kinder wuchsen auf. Bis Esau heiratete, gab es keinen Ärger im Haus. Esau brachte heidnische Frauen herein, die Töchter Heths. Diese Schwiegertöchter machten der Schwiegermutter das Leben überdrüssig, weil sie keine Gottesfurcht hatten. Als Mutter hätte sie beide Söhne gleich lieben sollen, aber sie liebte Jakob mehr. Wir wissen nicht, wann ihr Abfallen begann, aber sie wartete nicht auf die Erfüllung der Worte Gottes, die ihr vor der Geburt ihrer Söhne gesagt worden waren. Sie vertraute ihren eigenen betrügerischen Methoden, um den Segen für Jakob zu bekommen. Dies war ein schwerwiegendes Versagen in ihrem geistlichen Leben. Sie ging nicht alle Wege in ihrem Leben mit Gott. Sie lehrte ihren Sohn, den Vater anzulügen, um den Segen Gottes zu bekommen. Sogar als Jakob Einspruch erhob, wegen der Gefahr, sich einen Fluch zuzuziehen, wenn sein Betrug entdeckt würde, bestand sie darauf und erbot sich törichterweise, den Fluch zu tragen. Diese Lehre des Betruges, die er von seiner Mutter gelernt hatte, hing ihm viele Jahre seines Lebens an. Jakob betrog seinen Vater, und später betrogen seine eigenen Söhne ihn. Jakob mußte von seinem Elternhaus fliehen. Bitterer Haß kam zwischen den beiden Brüdern auf. Esau wollte Jakob erschlagen. So verlor die Mutter ihre beiden Söhne. In den letzten Tagen Isaaks gab es keine Freude in seinem Haus. Anstatt ihrem Mann eine Gehilfin in der Erhaltung eines glücklichen Zuhause in seinem Alter zu sein, war Rebekka die Ursache zu dessen Zerbruch. Sie war Isaak keine geistliche Gefährtin in seinem hohen Alter. Sie versagte darin, mit ihrer ganzen Familie das Reich Gottes zu bauen.

 

 

 

Ananias und Saphira

 

Ihnen war das Vorrecht gegeben, in der Gemeinschaft der Kinder Gottes zu sein, die mit dem Heiligen Geist erfüllt waren. Diese beiden wollten die anderen Jünger, die sich Jesus ganz hingegeben hatten, nachahmen, indem sie so taten, als ob sie ihr ganzes Eigentum für das Werk Gottes opferten. Sie hatten keinerlei geistliche Grundlage. Niemand hatte sie darum gebeten, ihre Habe zu verkaufen und sie den Aposteln zu Füßen zu legen, um sie unter die Jünger zu verteilen. Sie vertrauten auf Geld, Lüge und Betrug. Sie legten einen Teil des Geldes beiseite und logen vor Petrus, indem sie sagten, sie hätten den gesamten Erlös ihrer Habe vorgelegt. Ihr Herz war nicht in Ordnung vor Gott. Sie hatten nicht gelernt, mit Gott zu wandeln oder mit Ihm zu reden. Und doch wollten sie sich der Gemeinschaft der Jünger anschließen, die im Gebet so erstarkt waren, daß sogar die Stätte, wo sie beteten, von der Kraft Gottes bewegt wurde. Diese Jünger wuchsen in der Erfahrung des Erfülltseins mit dem Heiligen Geist und standen in lebendiger Verbindung mit Gott. Auch nicht einer von ihnen sagte, daß etwas von seiner Habe sein eigen wäre. Solcher Art war ihre Freiheit von der Liebe zur Welt. Diese Gemeinde hatte das Prinzip des Einsseins so weit gelernt, daß von ihr geschrieben steht, daß sie “ein Herz und eine Seele” waren und “täglich im Gebet und Fürbitten verharrten”. Viele Zeichen und Wunder wurden unter ihnen getan. Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet. Sie verkauften ihr Hab und Gut und verteilten es an alle, je nachdem einer irgend Bedürfnis hatte. Sie lobten Gott und lebten in Einfalt des Herzens. Sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Diese Gemeinschaft schien sehr anziehend auf Ananias und Saphira zu wirken, und so schlossen sie sich ihnen an. Sie kamen in diese heilige Versammlung mit sündigen Herzen, die auf Betrug und Lüge vertrauten. Sie wollten auch zu diesem Leben im Geist gelangen, indem die diese Leute durch den Verkauf ihres Eigentums nachahmten. Aber die geistliche Kraft, dies zu tun, hatten sie nicht. Sie waren nicht von der Liebe zur Welt befreit und hatten es nicht gelernt, ihre ganze Liebe auf die Dinge Gottes zu setzen. Bevor sie Gott das Opfer eines zerbrochenen und zerschlagenen Geistes brachten, versuchten sie ihre Habe darzubringen. Beide gingen so weit, daß sie versuchten, Gottes Knecht und den Heiligen Geist zu betrügen. Das Vortäuschen einer Frömmigkeit half weder ihnen noch dem Reich Gottes. Diese Familie wurde zerstört. Sie waren nicht in der Lage, das Reich Gottes zu bauen wie die anderen Jünger.

 

 

 

Henochs Haus

 

“Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er Methusalem gezeugt hatte, dreihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr, denn Gott nahm ihn hinweg.” 1. Mose 5, 22-24.

Henoch und Elia waren die beiden einzigen Menschen, die in den Himmel entrückt wurden, ohne daß sie den Tod sahen, weil Gott sie wegnahm. Genau wie Elia ganz nahe bei Gott als ein unverheirateter Mann wandelte, so tat es Henoch als ein verheirateter Mann mit Frau und Kindern. Wir hören zwar nichts von Henochs Frau, doch war sie im Hintergrund anwesend und ermöglichte ihrem Mann einen ununterbrochenen, nahen Wandel bei Gott bis zum Ende ihres gemeinsamen Lebens. Ihr Sohn Methusalah, der in ihrem Heim aufwuchs, wurde mit dem längsten Leben gesegnet, von dem wir in der Bibel lesen, mit 969 Jahren. Henochs Glaube kam bis auf die dritte Generation zu Noah.

“Die Gnade aber des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, so ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskinder.” Ps. 103, 17.

 

 

 

Noahs Familie

 

“Noah war ein gerechter, vollkommener Mann unter seinen Zeitgenossen und Noah wandelte mit Gott.” 1. Mose 6, 9.  “Durch den Glauben wurde Noah von Gott vor Dingen gewarnt, die er noch nicht sehen konnte, und er baute die Arche zur Rettung seines Hauses.” Hebr. 11, 7.  120 Jahre lang hatte Noah die große Verantwortung, die Arche nach Gottes Muster zu bauen. Daneben mußten er und seine Frau eine Familie aufbauen, die Gottes Plan erfüllte. Er hatte drei Söhne, Sem, Ham und Japhet in der Furcht des Herrn aufzuziehen. Jungen sind gewöhnlich viel außer Haus und haben mit vielen verschiedenen Leuten zu tun. Alle Menschen jener Tage waren verderbt vor Gott, und die Erde war voll Gewalttat. In einer solchen Zeit drei Söhne für Gott zu erziehen, war keine leichte Aufgabe. Neben all diesem mußte Noah sein Leben vor Gott in Vollkommenheit führen. Seine Frau war ihm kein Hindernis, sondern muß ihm eine gute Hilfe gewesen sein. Auch mußte er drei Schwiegertöchter finden, die in Gottes großen Plan für seine Familie passen würden. Die Schwiegertöchter waren darin geübt, Gott zu gehorchen. “An ebendemselben Tage gingen Noah und Sem und Ham und Japhet, die Söhne Noahs und das Weib Noahs und die drei Weiber seiner Soehne mit ihnen in die Arche.” 1. Mose 7, 13.   “Und Gott sprach zu Noah und zu seinen Söhnen mit ihm und sagte: … Ich errichte meinen Bund mit euch und mit eurem Samen nach euch.” 1. Mose 9, 8.9.

 

 

 

Saras Heim

 

Als Gott zu Abraham sprach: “Gehe aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen werde”, nahm Abraham Sara, seine Frau und zog fort, wie der Herr zu ihm geredet hatte. Abraham gehorchte Gott und “Sara gehorchte Abraham…” 1. Petr. 3, 6.  Dieses Heim wurde im Gehorsam gegen Gott gebaut.

Es war kein gewöhnliches Heim, das Sara bauen mußte. Gott hatte gesagt, daß durch dieses Haus alle Familien auf der Erde gesegnet werden sollten. Um ein solches Zuhause aufzubauen, war es erforderlich, daß beide Eltern miteinander im Herrn wuchsen. Aber zu Anfang blieb Sara im Glauben hinter Abraham zurück. Wir erfahren nichts davon, daß das Wort Gottes zu ihr kam wie zu Abraham. Sara war unfruchtbar. Da sie selber die Verheißungen Gottes nicht empfing, hatte sie nicht den Glauben, die Erfüllung der Verheißungen, die Abraham bekommen hatte, zu erwarten. Sie gab ihrem Mann ihren eigenen Rat, Hagar zur Frau zu nehmen. Dieser Rat war nicht vom Herrn. Sie hatte es eilig, ein Kind im Hause zu sehen. Doch konnte sie nicht übersehen, welchen Kummer sie damit in ihr Haus holte. Hagar war eine Magd. Sie stammte aus dem heidnischen Land Ägypten und war von solcher Wesensart. Sehr bald, nachdem sie den Sohn Abrahams erwartete, wurde sie stolz und verachtete ihre Herrin. Der Friede dieses Hauses war gestört. Obwohl Sara für die Situation verantwortlich war, gab sie Abraham die Schuld. Sie hatte viele Unannehmlichkeiten von Hagar zu ertragen. Hagar gebar einen Sohn mit einem Wildeselsgeist. Sie und ihr Sohn Ismael mußten fortgeschickt werden, nachdem Isaak geboren war, weil Ismael nicht mit dem Sohn der Verheißung zusammenleben konnte.

Sara blieb nicht lange in diesem Stadium. Sie wuchs im Glauben. Als Abraham einen neuen Namen vom Herrn empfing, erhielt auch sie einen neuen Namen. Ihr Heim war jetzt bereit für den Besuch der Engel. Auch sie tat ihren Teil zu ihrer Bewirtung. Die Engel aßen unter einem Baum, und sie stand am Zelteingang. Dieses Mal hörte sie selbst das Wort Gottes, das ihr sagte, sie werde gewiß einen Sohn bekommen.

“Durch Glauben empfing auch Sara selbst die Kraft, daß sie schwanger ward und ein Kind gebar über die geeignete Zeit ihres Alters hinaus, weil sie den für treu achtete, der die Verheißung gegeben hatte.” Hebr. 11, 11.  Sara erbaute ein Heim, in dem Isaak aufwachsen konnte, um den Plan Gottes zu erfüllen. Sie war Abraham zu einer geistlichen Gefährtin geworden. Die Eltern waren Gott gehorsam und Isaak wurde erzogen, seinen Eltern zu gehorchen. Im Alter von 25 Jahren war er willig, sich selbst auf den Altar Gottes zu legen, um dem Herrn als Brandopfer dargebracht zu werden als das Lamm, das Gott ersehen hatte. Als er auf dem Altar lag, hörte er das Wort Gottes, das die Annahme des Opfers und den Segen auch für ihn verkündete.

Auch er wurde damit gesegnet, im nahen Umgang mit Gott zu stehen. Im Alter von 40 Jahren, am Vorabend seiner Hochzeit, “sann er auf dem Felde beim Anbruch des Abends…” 1. Mose 24, 63.

Sara und Abraham waren reiche Leute mit vielen Dienern und vielem Vieh, aber sie setzen ihre Liebe nicht auf diese Dinge. Als Abraham sich von Lot trennen mußte, hatte er es nicht eilig, für sich selbst das bestbewässerte Land zu wählen, sondern er erlaubte Lot, auszusuchen, was er sich wünschte. Abraham verachtete die Schätze Sodoms, als sie ihm von dem König von Sodom angeboten wurden, denn er sagte ihm, daß er seine Hand zu dem höchsten Gott erhoben habe, der Himmel und Erde besitzt. Auch Sara reizten diese Dinge nicht. Sie zog Abraham nicht zu den weltlichen Dingen. Sara wuchs im Glauben trotz des großen Haushaltes, dem sie vorzustehen hatte.

Diese Freiheit von der Liebe zur Welt gaben sie weiter an ihren Sohn. Als die Einwohner des Landes um die Quellen stritten, die Isaaks Knechte gegraben hatten, zankte er nicht um ihren Besitz, sondern zog weiter und grub wieder einen anderen Brunnen.

Abrahams Hausgenossen gingen alle den Weg des Herrn. Der Diener Elieser war auch ein Mann des Gebets und des Glaubens. Er war so vertrauenswürdig und geistlich, daß ihm die große Verantwortung übertragen werden konnte, entsprechend der Führung Gottes eine Braut für Isaak zu finden. Elieser ließ sogar die Kamele knien, wenn er zu Gott betete! 1. Mose 24, 11.  Der Segen von Abrahams Gehorsam gegen Gott ruhte auf dem ganzen Hause, und es war eine Gott gehorsame Hausgemeinschaft. Die Eltern erstarkten so im Glauben, daß sie die hohen Erwartungen Gottes erfüllten. Im 11. Kapitel des Hebräerbriefes werden die Namen aller drei Glieder dieser Familie unter den Helden des Glaubens erwähnt. Die ganze Familie baute das Reich Gottes.

 

 

 

Das Haus von Jochebed und Amram

 

“Und der Name des Weibes Amrams war Jochebed, eine Tochter Levis … und sie gebar dem Amram Aaron und Mose und Mirjam, ihre Schwester.” 4. Mose 26, 59.

Dies war eine Familie der Leviten. In dem Land der bitteren Knechtschaft, unter Pharaos Herrschaft, übten die Eltern Glauben, um Moses Leben zu bewahren. Ihre älteste Tochter Mirjam war den Eltern gehorsam und eins mit ihnen in ihren Werken des Glaubens. Als Gottes Zeit kam, die Israeliten aus Ägypten zu befreien, waren alle drei Kinder im Glauben genügend gewachsen, um von Gott als geistliche Führer gebraucht zu werden. Diese Familie brachte Mose hervor, den Knecht Gottes, der in seinem ganzen Hause treu war. Als er groß geworden war, weigerte er sich, ein Sohn der Tochter Pharaos zu heißen, und wählte lieber, mit dem Volke Gottes Ungemach zu leiden, als die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben. Gott sagte von ihm, daß er sehr sanftmütig war, mehr als alle Menschen, die auf dem Erdboden waren. Es gab keinen wie ihn, zu dem Gott von Angesicht zu Angesicht sprach. Aaron war der Priester Gottes. Das Priestertum wurde ihm und seinen Söhnen für immer verliehen. Mirjam war eine Prophetin, die Lieder zum Lobe Gottes dichtete und die Frauen beim Singen und Tanzen vor Gott anführte. Es war keine geringe Leistung, in Ägypten ein solches Heim zu bauen, das alle drei Kinder zu Propheten Gottes heranzog.

“… Und ich habe Mose, Aaron und Mirjam vor dir hergesandt.” Micha 6, 4.

Die Eltern waren Menschen des Glaubens. Sie bauten ihr Heim für Gott, und auch alle ihre Kinder bauten das Reich Gottes.

 

 

 

Hannas Heim

 

Es war ein Heim, bei dem ungewöhnliche Umstände eine Rolle spielten. Hanna war eine der beiden Frauen des Elkana. Anfangs war Hanna eine natürliche Frau, die im

Elend nur zu weinen wußte. Wenn sie empfindlich gereizt wurde, weigerte sie sich zu essen. Sie war eine unfruchtbare Frau, die sich dessen sehr schmerzlich bewußt war, weil die andere Frau Kinder hatte. Ihre Widersacherin kränkte sie auch mit vieler Kränkung. Sie wußte nicht, daß sie zur Lösung ihres Problems zu Gott gehen sollte. Sie konnte oft wegen dieser Not niedergeschlagen und deprimiert sein. Ihr Mann war fromm und nahm seine ganze Familie zum jährlichen Opfer nach Silo mit. Immer, wenn Hanna nach Silo ging, kam diese Niedergeschlagenheit sehr stark über sie. Wenn die so bedrückt war und nicht essen wollte, versuchte ihr Mann sie zu trösten so gut er konnte.

“… War er ihr nicht besser als zehn Söhne?” 1. Sam. 1, 8.  Doch dies tröstete sie kaum.

Hanna ging zu Gott und schüttete ihr Herz im Gebet vor Ihm aus. Sie betete, bis sie eine Antwort erhielt. Wenn Gott ihr einen Sohn schenken würde, so versprach sie, würde sie ihn Gott zurückgeben. Bis zu der Zeit, da der Sohn geboren wurde, war Hanna eine Frau des Gebets geworden. Sie war in der Lage, ihr Gelübde zu erfüllen und den Sohn, auf den sie so sehr gewartet hatte, Gott zurückzugeben  -  in einem sehr zarten Alter.

Hanna betete im Geist. Ihr Gebet zeigt ein tiefes Verständnis Gottes und Seiner Wege. Ihr Gebet ist ein Lied und eine Predigt an alle. Der geistliche Zustand im Tempel war damals sehr traurig. Die Söhne Elis, Hophni und Pinehas, führten die Menschen in grobe Sünden. Hanna ließ ihren Sohn in diesem Tempel in Gottes Hand. Dies war eine Tat großen Glaubens. Samuel diente vor dem Herrn als er noch ein Kind war, umgürtet mit einem leinenen Priestergewand. Gott übernahm wirklich die Verantwortung für diesen Kleinen, den die Mutter gänzlich Seinen Händen anvertraut hatte. Der Knabe Samuel wurde groß bei Gott und war angenehm bei dem Herrn und bei den Menschen. Gott ließ nicht eines seiner Worte zur Erde fallen. Der Herr begegnete ihm und redete zu ihm, als er noch sehr jung war, in jenen Tagen, als das Wort des Herrn kostbar und selten war, und es wenig Gesichte gab. Ganz Israel von Dan bis Beerseba erkannte, daß Samuel als Prophet des Herrn eingesetzt war. Samuel wuchs heran zu einem Mann des Gebets, der sehr nahe bei Gott wandelte, und Gott pflegte sehr häufig zu ihm zu reden, und sogar seinen Ohren Anweisungen zu offenbaren. 1.Sam. 9, 15 bis 17.  Er wurde von Gott dazu gebraucht, Könige zu salben und sie zurechtzuweisen, wenn sie Gott ungehorsam waren. Hanna baute ihr Leben in Gott und zog ihren Sohn für Gott auf. Hannas Leben mit Gott und das fehlerlose Leben ihres Sohnes vor Gott sind ihr Beitrag zum Reich Gottes.

 

 

 

Elisabeths Haus

 

Das Neue Testament beginnt mit zwei sehr schönen und idealen Familien. Elisabeth und Zacharias waren beide gerecht vor Gott, indem sie in allen Geboten und Satzungen des Herrn untadelig wandelten. Sie waren ein betendes Ehepaar. Elisabeth war eine unfruchtbare Frau. In ihrem hohen Alter kam der Engel des Herrn zu ihnen mit der frohen Nachricht, daß ihr Gebet erhört wäre. Elisabeth würde einen Sohn bekommen, und sein Name sollte Johannes sein. Die Gebete derer, die untadelig vor Gott wandeln und alle Gebote halten, können nie vergeblich sein. Zacharias konnte die Botschaft des Engels kaum glauben. Sein Glaube war zu dieser Zeit nicht ausreichend. Als das Kind in Elisabeths Leib war, wurde sie mit dem Heiligen Geist erfüllt. Ihr Sohn Johannes wurde schon von Mutterleib an mit dem Heiligen Geist erfüllt. In diesem Heim, wo die Eltern untadelig vor Gott wandelten in allen Seinen Geboten, bekam Johannes seine frühe Erziehung. Die Eltern hatten sogar Anweisung hinsichtlich der Getränke, die Johannes nicht zu sich nehmen sollte. Ebenfalls wurde ihnen die Absicht Gottes für sein Leben mitgeteilt. “Er wird vor ihm hergehen in dem Geist und der Kraft des Elia, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten.”  Diese Familie gebrauchte keine ungewöhnlichen Mittel, um mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden. Ihre Bemühung bestand im wesentlichen darin, danach zu suchen, untadelig vor Gott zu wandeln und alle Seine Gebote zu halten. Auf diesem Wege wurden sie alle drei mit dem Heiligen Geist erfüllt. Sie waren so erfüllt, daß sie die großen Pläne Gottes verstehen und ausführen konnten. Als Elisabeth die Stimme Marias hörte, erkannte das Kind in ihrem Leib die Mutter des Herrn und hüpfte vor Freude, und auch Elisabeth erkannte diese Tatsache prophetisch. Die geistliche Atmosphäre dieser Familie war Maria so förderlich, daß sie sofort nach dem Besuch des Engels dorthin ging, um drei Monate in Gemeinschaft mit ihnen zu verbringen. Zacharias verstand die Verheißungen Gottes an Abraham, die sich nun im Sohn der Maria erfüllten, für den Johannes den Weg bereiten würde. Mit diesem tiefen Verständnis von Gottes Plan und Absicht erzog er seinen Sohn. Das Kind wuchs und wurde stark im Geist. Jesus sagte von ihm, daß unter den von Frauen Geborenen kein Größerer wäre als Johannes. Er war ein brennendes und scheinendes Licht. Alle Prophezeiungen, die Johannes betrafen, erfüllten sich in ihm.

Er wurde würdig befunden, Jesus zu taufen. Furchtlos bereitete er den Weg für Jesus, indem er unter den Menschen aller Stände Buße für die Sünden predigte. Er verurteilte sogar die Sünde im königlichen Palast, unter Risiko seines Lebens. Dieses Heim von Elisabeth und Zacharias brachte einen Märtyrer hervor, der starb, als er den Weg des Herrn bereitete. Elisabeth baute ihr Leben in Gott, und auch ihr Heim baute sie für Ihn. Ihre ganze Familie baute das Reich Gottes.

 

 

 

Marias Heim

 

Maria begegnete Gott auf eine neue, vertraute und tiefe Weise, nachdem sie mit Joseph verlobt war. Gott offenbarte Seinen Willen für ihr Leben durch einen Engel. Der Name ihres Sohnes – “Jesus”-  wurde ihr genannt, den sie gebären würde, und es wurde ihr gesagt, wer er sein würde. Er würde groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott würde ihm den Thron seines Vaters David geben. Er würde ewiglich über das Haus Jakobs herrschen, und seines Reiches würde kein Ende sein. Als Jungfrau würde sie den Sohn haben. In Erfüllung des Auftrages, ihren Glauben zu stärken, daß dies möglich wäre, sagte ihr der Engel, daß ihre Kusine Elisabeth, die man unfruchtbar nannte, in ihrem hohen Alter einen Sohn empfangen habe. Bei Gott ist kein Ding unmöglich. Wenn sie es nicht gewöhnt gewesen wäre, mit Gott zu wandeln, auf Gott zu hören und Gott zu gehorchen, würde es ihr nicht möglich gewesen sein, in diesen Plan Gottes einzuwilligen, was für sie gewiß nicht leicht war. Als der Engel mit ihr sprach, wuchs ihr Glaube, und sie ergab sich dem Willen Gottes. Menschen, die Kontakt mit Gott haben und auf Seine Stimme hören, werden einen starken Glauben haben. Maria ging nach dieser heiligen Offenbarung zur Familie ihrer Kusine, die untadelig vor Gott war und die eine ähnliche Heimsuchung Gottes empfangen hatte.

Der Plan Gottes für Elisabeths Sohn war eng verbunden mit Gottes Plan für ihren eigenen Sohn. Diese zwei Frauen hatten auf einer sehr hohen Ebene Gemeinschaft miteinander. Zwischen ihnen war eine große Einmütigkeit, die der Heilige Geist schafft, und Verständnis der Absichten Gottes. Drei Monate blieb Maria dort und wurde im Glauben gestärkt. Unterdessen wurde auch Joseph eine klare Offenbarung durch den Engel über den Namen des Sohnes der Maria zuteil und über die Prophezeiung Jesajas, die sich in ihrem bescheidenen Heim erfüllen sollte. Der gleiche Name “Jesus, den der Engel Maria gesagt hatte, wurde in der Offenbarung, die ihm zuteil wurde, bestätigt.

Maria sollte den Sohn als Jungfrau bekommen. Auch die Bedeutung des Namens “Jesus” wurde ihm gesagt. Ferner wurde ihm offenbart, was für ein Sohn er sein würde. Die Leute würden ihn “Immanuel” nennen, weil sie in ihm Gott bei ihnen sehen würden. Schon vor der Heirat bauten Maria und Joseph als Einzelne ihr Leben in Gott.

Die Führungen Gottes waren ihnen äußerst klar. Denjenigen, welche sich daran gewöhnt haben, Gott zu gehorchen, werden die Führungen Gottes und die Offenbarung Seines Willens überaus klar.

Die Hirten und die Weisen bestätigten weiterhin die Offenbarung Gottes über dieses Kind. Maria bewahrte diese Worte in ihrem Herzen. Die nächste Offenbarung kam durch Simeon. Der Herr zeigte Seinen Plan für Maria bis zum Lebensende des Kindes.

“Auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen.” Luk. 2, 35.  Joseph wurde vor der Gefahr gewarnt, die dem Kind Jesus drohte, und es wurde ihm gesagt, wohin die Familie fliehen sollte. Die Zeit der Rückkehr aus Ägypten wurde ihm ebenso offenbart. So wandelten sie als Familie Schritt für Schritt in Gottes Willen. In diesem Heim wuchs Jesus auf, dessen Worte und Werke und Leben in Gottes vollkommenem Willen waren.

Maria stand beim Kreuz und schaute zu, als ihr Sohn den Plan Gottes bis zum Ende erfüllte. Maria war unter denen, die im Gebet auf die Verheißung des Heiligen Geistes warteten. So wandelten beide Eltern mit Gott und sprachen mit Gott. Ihr Heim festigte das Reich Gottes.

 

 

 

 

Zebedäus Haus

 

“Und als er von dannen weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder im Schiffe mit ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netze ausbesserten; und er rief sie. Sie aber verließen alsbald das Schiff und ihren Vater und folgten ihm nach.” Matth. 4, 21.22.

Wir wissen nicht wieviele Kinder in dieser Familie aufwuchsen, aber wir hören von zweien. Die beiden jungen Männer, die ihrem Vater bei der Fischerei halfen, verließen ihre Netze und ihren Vater, als sie den Ruf Jesu hörten, und folgten ihm. Zebedäus hinderte sie nicht, sondern ließ sie gehen, obwohl es für ihn bedeutete, die Arbeit nun allein zu tun und die Hilfe seiner beiden jungen Söhne zu verlieren.

Zebedäus’ Frau war eine von denen, die Jesus anbeteten. “Dann trat die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm und fiel vor ihm nieder...” Matth. 20, 20.           Sie selbst folgte dem Herrn nach und diente Ihm.

“Es waren aber daselbst viele Weiber, die von ferne zusahen, welche Jesu von

 Galiläa nachgefolgt waren und ihm gedient hatten; unter welchen Maria

Magdalena war und Maria, Jakobus’ und Joses’ Mutter, und die Mutter der

Söhne des Zebedäus.” Matth. 27, 55. 56.  Sie war eine der Frauen, die der Kreuzigung Jesu zusahen. Es ist kein Wunder, daß sie gern sah, wie ihre beiden Söhne alles verließen und Jesus nachfolgten. Diese Mutter hatte keinerlei weltlichen Ehrgeiz für ihre Söhne. Das Reich Gottes war ihr sehr wirklich. Sie war nicht damit zufrieden, daß ihre Söhne Jesus nur nachfolgten, sondern sie wollte, daß sie im Reich Gottes am nächsten bei Jesus sein würden. Sie wußte, daßs Jesus die Macht hatte, ihren Söhnen geistliche und himmlische Segnungen zu geben, und so trug sie Ihm ihre Bitte vor. Wenn Mütter um geistlichen Segen für ihre Kinder beten, ohne weltlichen Ehrgeiz damit zu verbinden, werden sie immer erhört. Wir sehen Jakobus und Johannes unter den drei Jüngern, die dazu ausersehen waren, in die engste Gemeinschaft mit Jesus zu treten. Auf dem Berg der Verherrlichung waren die beiden Brüder bei dem Herrn und sahen die himmlische Handlung; Matth. 17, 1.2.  Indem sie nahe bei Jesus wandelten, wuchsen sie im Glauben, und als Jesus die mächtige Tat der Auferweckung des Jairustöchterleins aus dem Tod vollbrachte, urteilte Er, daß ihr Glaube der Situation gewachsen sei und nahm sie mit in die Kammer, wo das Mädchen lag. Mark. 5, 37.  Sogar in Gethsemane nahm Jesus Jakobus und Johannes mit, damit sie nahe bei Ihm seien, während Er betete, und versuchte sie zu lehren, mit Ihm zu wachen. Mark.14, 33.

Zebedäus Frau erzog ihre Kinder so, daß sie bereit waren, Jesus zu folgen und alles zu verlassen, als der Ruf kam. Sie waren auch daheim Gottes Wort gelehrt worden. Sie wußten, daß Elia Feuer vom Himmel fallen hieß. Luk. 9, 54.

Sie erwarteten und verlangten, große Taten Gottes zu sehen, wie in den Zeiten Elias.

Ihre Mutter hatte ihr eigenes geistliches Verlangen in sie hineingelegt, so daß sie begierig waren, den Kelch zu trinken, den Jesus trank, und mit der Taufe getauft zu werden, mit der Er getauft wurde, obgleich sie nicht ganz verstanden, was das bedeutete. Jesus gewährte ihnen ihre Bitte. Als Jesus sie tadelte wegen ihres Übereifers, Menschen zu vernichten, die Ihn nicht aufnehmen wollten, beugten sie sich unter Seine Zurechtweisung.

Sie wurden “Donnersöhne” genannt, aber als sie Jesus nachfolgten und von Ihm lernten, wurden sie so umgewandelt, daß Jakobus der erste der Jünger war, der sein Leben als Märtyrer für das Evangelium gab. Johannes wurde von Jesus sehr geliebt. Obgleich Jesus sagte, daß es dem Vater vorbehalten ist, zu bestimmen, wer an der Seite Jesu sitzen werde im Reich Gottes, so lehnte doch Johannes an Seiner Brust, als Er hier auf der Erde war. Johannes stand beim Kreuz, als Jesus starb. Jesus konnte sich so auf ihn verlassen, daß Er Seine teure Mutter seiner Obhut anvertraute. Joh. 19, 25-27.

Von dieser Stunde an behandelte Johannes Maria wie seine eigene Mutter und nahm sie zu sich in sein Haus. So wurde Zebedäus’ Heim Marias Zushause in ihrem späteren Leben. Johannes wurde der Apostel der Liebe Gottes, die wir in seinen Briefen haben. Seine geistlichen Erfahrungen waren so tief, daß er die großen Visionen sehen konnte, die er uns im Buch der Offenbarung berichtet hat.

So baute die Zebedäus-Familie ihr Leben in Gott, und sie lebten als eine Familie für Gott und für die Ausbreitung Seines Reiches. Ihre Söhne sind Vorbilder für alle jungen Menschen. Dieses Heim erfüllte die hohen Pläne Gottes.

 

 

 

Das Heim des Evangelisten Philippus

 

“So sehet euch nun um, Brüder, nach sieben Männern aus euch, von gutem Zeugnis, voll Heiligen Geistes und Weisheit, die wir über dieses Geschäft bestellen wollen…

Und die Rede gefiel der ganzen Menge; und sie erwählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus…” Apg. 6, 3. 5.

Philippus gehörte zu den sieben Männern, die gewählt wurden, die tägliche Versorgung der Witwen zu übernehmen. In jenen Tagen verkauften viele ihre Ländereien und Häuser und brachten den Erlös der verkauften Dinge und legten ihn den Jüngern zu Füßen. Männer nicht nur von gutem Zeugnis, sondern so erfüllt vom Heiligen Geist und von Weisheit, daß sie frei waren von Geldliebe, waren gefordert, dieses Geld an die Bedürftigen zu verteilen. Philippus wurde für diesen Dienst geeignet befunden.

Apg. 8, 3-8. 12.  Philippus wurde von Gott dazu gebraucht, das Evangelium mit Vollmacht zu predigen. In Samaria hörten die Leute einmütig auf ihn, als sie die Wunder sahen, die er tat. Viele, die von unreinen Geistern besessen waren, wurden befreit. Zahlreiche Gelähmte und Krüppel wurden geheilt. Er wandelte so nahe bei Gott, daß der Engel Gottes zu ihm reden und ihm klare Anweisungen geben konnte, welche Straße er ziehen sollte. Apg. 8, 26.

Er war ein Mann des sofortigen Gehorsams gegenüber der Stimme Gottes, und er ging, wie es ihm der Engel geboten hatte. Dann sah er einen Mann aus Äthiopien, eine hohe Persönlichkeit, den Schatzmeister des Landes, der von Jerusalem zurückkehrte, wohin er gegangen war, um anzubeten. Philippus konnte auch die nächste Führung von Gott sehr klar verstehen. Er lief hin und sprach zu dem Mann und stieg zu ihm auf den Wagen. Gott kann diejenigen, die mit Ihm wandeln, sehr klar zu denen führen, die in innerer Not sind und in denen Er schon wirkt. Philippus richtete seine Aufmerksamkeit auf die geistliche Not des Eunuchen. Er war keineswegs beeindruckt von den Schätzen Äthiopiens. Er führte diesen bedeutenden Mann zu Christus, taufte ihn und wurde von dem Geist des Herrn hinweggerückt.

“Und wir gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm.” Apg. 21, 8.

In Philippus’ Haus waren vier Töchter, die alle weissagten. Vier Töchter frei von Weltliebe aufzuziehen, damit ihnen die hohe Aufgabe anvertraut werden konnte, Gottes Worte zu reden, ist keine geringe Leistung. Philippus’ Frau ist hier nicht erwähnt, aber ich denke, daß es sehr schwierig ist, vier solche Töchter zu erziehen, ohne das Vorbild der Mutter. Außerdem war Philippus ein Evangelist und sehr oft von zu Hause fort. Satan nimmt sich besonders die Kinder derer zu Zielscheibe, die das Evangelium predigen. Aber Gott sagt: “Ich werde gegen den streiten, der mit dir streitet, und ich werde deine Kinder retten.” Jes. 49, 25.  Wenn Eltern keine größere Freude oder kein größeres Verlangen haben, als daß ihre Kinder leben, um Gott zu lieben und zu dienen, werden sie ihr Verlangen erfüllt bekommen. Gott wird besonderen Schutz gewähren und geistliche Vorrechte, um diese Kinder zu erziehen. “Und alle deine Kinder werden von dem Herrn gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein.” Jes. 54, 13.

Wenn Eltern treu dem Herrn dienen und in dem vollen Licht wandeln, das Er ihnen gegeben hat, wird Er ihre Kinder lehren und wird darin Erfolg haben.

Er schließt auch einen Bund mit solchen Eltern betreffs ihrer Kinder. “Und ich  -  dies ist MEIN Bund mit ihnen, spricht DER HERR: Mein Geist, der auf dir ist, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, werden nicht aus deinem Munde weichen, noch aus dem Munde deiner Kinder, noch aus dem Munde der Kinder deiner Kinder, spricht DER HERR von nun an bis in Ewigkeit.” Jes. 59, 21.

Gott übernimmt es, unsere Kinder zu retten und zu lehren und Seinen Geist auf sie zu legen. So baut Gott die Familien derer, die ihr Leben in Ihm bauen und die Sein Reich bauen.

                                                                                                              (N. D. Daniel)